Vertraue dem Prozess

Gestern empfand ich den Nachmittag, mein Leben in diesem Nachmittag, als langweilig, als unspektakulär. Uninspiriert. Unberührend.

Und trotzdem fühlte ich mich angenehm mit mir und in mir. Ich hatte weder das Verlangen mich mental noch physisch von meinem Zustand (der „Langeweile“) abzulenken. Stattdessen ging ich, ohne merkliche Begeisterung, jedoch auch ohne Widerstand, spazieren.

Die Sonne schien. Ich lief Barfuss in meinen Converse, ohne Gürtel in der Hose, mit weit geöffnetem Hemd , dem Wind in den Haaren, Richtung Blumenfeld der Strasse entlang, zum dem kleinen Weiher in der Nähe.

Abgekeppolte Faszination

Auf dem Weg spürte ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, zart streichelnd und erwärmend. Kurz darauf spürte ich den Windstoss und eine Kühle. Weder die Kälte, noch die Wärme bewegte mich. Ich war in einer beobachteten Rolle. Schwer zu beschreiben; eine Faszination, die gleichzeitig abgekoppelt von dem ansonsten intensiven Erfahren wahrgenommen wurde.

Ich sah eine Rose in Farbkombination, welche ich zuvor noch nie wahrgenommen und gesehen hatte. Ich roch an einer Blume, auch dessen Duft war so rein und direkt. Und ohne Wertung.

Ohne Ekstase und Entzückung

Die Wertung der erfahrenden Ekstase blieb auch dort aus. Die ansonsten eintretende Entzückung fehlte total.

Weiter beobachtete ich eine Katze im Feld. Sie wartete auf eine Feldmaus. Diese fing sie schlussendlich und verspeiste sie vor Ort.

Mit meinen Fingern strich ich über das wogende goldige Meer fast reifer Weizen.

Essenz

Als ich wieder nach Hause kam, nahm ich einen Schluck Wasser. Wieder dieses Erleben von Reinheit und essenzieller Bedeutung. Die absolute Essenz von Wasser. Wie zuvor die Essenz des Sonnenstrahles, der Wechselwirkung von Schatten und Licht auf der Haut.

Pach Mama

Was mich ansonsten in Verzücken und tiefe Erhabenheit gegenüber des Lebens und der Natur erhob, war so unspektakulär, so unbewegend und trotzdem so direkt und pur wie ich es noch nie verspürte.

Einklang

Warum ich mit euch dieses Erlebnis teile? Intuition. Und da ich mit dem Erleben, obwohl ich es mir nicht erklären kann weder einen Sinn darin finde, zumindest jetzt und hier, stehe ich damit im Einklang.

„Vertraue dem Prozess“. Welchem Prozess auch immer.

Vielleicht ergeht es dir ähnlich. Vielleicht erlebst du auch etwas Unerklärliches. Vielleicht möchtest du es teilen.

Ansonsten wünsche ich dir ebenfalls „Vertrauen in den Prozess“.

Oh wie ich diesen Ratschlag in Hassliebe einschliesse, genau wie „Habe Geduld“.

Gleichzeitig rate ich dir, dir selber zu Vertrauen und auch mit deiner möglichen Ungeduld Geduld zu haben. Oder zumindest zärtlich mit ihr zu sein.

Atte.

Wolf

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